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Utopie ist machbar, Herr Nachbar ———— Utopie ist machbar, Herr Nachbar

Archiv: Sonntag, 8. April 2012

Einfacher Hausbau

Bau von Rundhütten:


Ich möchte hier Rundbauten entstehen lassen, die mit der Natur verschmelzen. Ich hab mal in meinem Fundus gesammelt:  jede Menge Links zum einfachen Bau von permanenten Zuhausen. Mit Methoden, die sogar eine Frau mit wenig ausgeprägter Muskulatur oder nicht mehr richtig fittem Rücken in die Lage versetzen, sich ein eigenes Zuhause zu bauen – und ausserdem sind sie auch noch traumhaft schön!

Die einfache Bauweise aus ungebranntem Lehm hatte früher in ganz Europa Tradition, überall wo genug Lehm vorhanden war. Noch heute lebt etwa ein Drittel der Erdbevölkerung in Lehmhäusern und es existieren noch jede Menge Jahrhunderte alter, sogar mehrstöckiger Lehmgebäude. Hier in Frankreich ist diese Bauweise nie richtig ausgestorben, sondern erfreute sich bei alteingesessenen Bauern immer der praktischen Anwendung – und heutzutage erfährt sie eine Renaissance bei Häuslebauern im ganzen Land. Es gibt unterschiedliche Methoden des Bauens mit Lehm, mein Fokus liegt auf den einfachen. Auf dieser Website gibt’s Grundlagen-Infos zum Baustoff Lehm: http://www.baudochmitlehm.de/

Mein Lieblingshaus nennt man hier in der Bretagne ”Kerterre” und man hat darin das Gefühl, draussen zu sein. “Ker” bedeutet auf bretonisch ”Haus” oder “bei jemandem”, und ”terre” heisst “die Erde”: zusammen genommen bedeutet es also sinngemäss “bei der Erde” – ich für mich übersetze es mit “Bei Gaia”. Es folgen 2 Links zu Videoclips aus der Bretagne - im 2. Film entsteht ein Kerterre für Kinder, man kann sie natürlich wesentlich grösser bauen. Man sieht sehr schön, wie leicht durchzuführen der Bau ist und wie man sich sein Zuhause als seine ganz individuelle Skulpur erschaffen kann :
Stabilität: dicke Stämme braucht man nur bei quadratischer Bauweise oder traditionellem Dachbau - Rundbauten sind viel stabiler und einfacher zu bauen – ausserdem fällt die aufwendige Dachkonstruktion weg – es gehen auch ovale Formen oder die Verbindung mehrerer Rundbauten durch Gänge zum Mehrzimmerhaus – als Unterbau Haselstämme oder Bambus miteinander verflochten - geodesische Domes zB haben die stabilste Konstruktion der Erde, halten sogar Wirbelstürme und kleinere Erdbeben aus.

Regenfestigkeit: auf Lehmbau (egal ob Cob-Mix oder Erdsäcke) ist möglich mit Kalkputz / oder Putz aus Lehm mit kurzgeschnittenem, überlappend eingebundem Stroh / oder Kaseinputz - einen geodesischen Dombau zB. könnte man auch direkt vom Boden aus beginnen ohne Unterbau einer Lehmwand, dafür ist mir jedoch noch keine simple, regenfeste atmungsaktive Aussenhaut eingefallen ausser Lehm+Kalkputz - man kann auch überlappende Holzschindeln nehmen (die hunderte Obstkisten, die nach Markttagen entsorgt werden, habe ich schon lange im Visier: damit ist im regenreichen Matavenero (Nordspanien/Galicia) eine Hütte abgedeckt; gut verlegt & regelmässig gestrichen müsste das auch gut funktionieren).

Isolation: Cob-Mix aus Lehm & Stroh/Farnkraut isoliert gut und beides ist hier endlos vorhanden - Wolle und Stroh sind billig, doch wenn man alles mit Wolle isoliert, hat man bei feuchtem Wetter immer den Geruch nach “nassem Hund” im Haus, und Strohballen sind schwer zu tragen - Lehm und Farnkraut sind kostenlos, gibts ohne Ende und Farn hat zusätzlich den Vorteil, dass es ne Pflanze mit hoher Sonnenspeicherung ist – ansonsten ginge (kosten-intensive) fertige dünne, mehrschichtige Isofolie, dann hat man aber im Haus Schwitzfeuchtigkeit, könnte jedoch vielleicht für die Spitze genutzt werden - ansonsten ginge auch Teerpappe, wäre im Bedarfsfall zwar leicht zu reparieren, kostet aber Geld und müsste man aus BRD besorgen und den Teer wahrscheinlich auch.

Fussboden: Lehm isoliert gut und reguliert fantastisch die Innenraum-Feuchtigkeit, braucht jedoch gute Ideen, damit er keine Feuchtigkeit zieht - für die Aussenwände nimmt man Kalkputz und zum unteren Erdreich hin entweder eine Schicht Steine oder/und Altreifen - ausserdem habe ich ich eine Website gefunden, wie man mit Earthbags trockene Fussböden legt – darauf dann entweder Bretter, Lehmstampfboden oder Holzscheiben mit Lehm-Mix (sieht traumhaft schön aus).
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Hobbit-Höhlen: Im Laufe der Zeit würd ich gern verteilt im Gelände fùr Cost&Logis-Helfer, Gäste oder Seminarteilnehmer kleine 1-Zimmer-”Erdhöhlen” mit Begrünung entstehen lassen, die im Gelände nicht als Behausungen zu erkennen sind.

Ich habe auch noch Bücher zum sehr einfachen Bau von Hütten, die eher nur für ein paar Jahre gedacht sind, doch wenn man die Ideen gut durchdacht abwandelt, kann man so auch langfristig bauen – einen unisolierten Dôme zB. kann man “relativ” easy abbauen und woanders wieder aufbauen (hängt natürlich von der Bauweise ab) und wär auch für Seminare oder Festivals geeignet - es gibt in der Ariège auch ne Menge Stellen mit grossem Bambus, der ja noch stabiler zum Bauen ist, allerdings müsste man den den Berg rauftragen.

Im Moment stelle ich mir meinen Bau in etwa so vor:
1. grosse runde Bodenfläche ebnen
2. rundrum Drainagegraben - Aussenrand aus Steinen als Unterbau fùr Lehmwände
3. Unterboden Steine oder Altreifen als Isolation  - darauf Fussboden aus Stampflehm mit Holzscheiben (oder wenns schnell gehen soll einfach Palletten)
4. darauf Lehmaufbau
5. Rundfenster aus grossen, flachen Glas-Schüsseln – als Spitze ne Plexiglaskuppel – runde Tür
6. Wetterfestigkeit auf dem Lehm durch Kalkputz
7. Begrünung mit Grassoden oder schnellwachsenden Sommer-Rankern und parallel mit immergrünen, die etwas langsamer wachsen - find ich sauschön & isoliert: kühlt im Sommer und hält im Winter die Wärme drinnen – ausserdem hält gute Begrünung die Fassade trockener.
Ist noch nicht ganz endgültig – fehlen auch noch ein paar Ideen, die sich noch ergeben werden, kann sich mit neuen Ideen auch noch wandeln – tendiere zB. derzeit zu einem schnellen Pyramidenbau aus dünnen Stämmen, um dann später in Ruhe meine Kerterre zu bauen – die Baufläche ist bereits ziemlich waagerecht und wir starten in Kürze mit der Buddelei.
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Die meisten der folgenden Links sind Videoclips,

mit Filmen kapier ich immer am besten wie’s funktioniert:.


Rundhütten aus Lehm:

Vorführung Lehmbauweise:
Bau eines Lehmhauses in Nordspanien:
Bilder & Möglichkeiten für Grundrisse:
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Geodesischer Dom:

Kleine Demonstration der Stabilität in ‘nem riesigen Dom:
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Beispiele für ganz anderes Baumaterial:

Ich hab nicht vor, das alles so wie beschrieben zu machen, doch sie sind als Ideenpool gut geeignet – auch um den Verstand von der klassischen Bauweise zu befreien.
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Beispiele für Paletten als Baumaterial:
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