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Ayurveda
Es gibt auf dieser Erde einige
sinnvolle Ernährungslehren,
die zwar reichlich verschieden wirken, aber trotzdem in sich stimmig
sind und dem menschlichen Organismus helfen, seine Regelkreise zu
balancieren – und das ist es, was er braucht um gesund zu
bleiben
& sich im Bedarfsfall selbst zu regulieren. Die
Ernährungslehren, die ich sinnvoll finde sind die, die
berücksichtigen, dass menschliche Körper sich in
unterschiedlichen Verfassungen befinden & unterschiedlich
verstoffwechseln und daher unterschiedliche Ernährung
brauchen.
Diese Kriterien erfüllen die Ernährungslehren der
traditionellen chinesischen Medizin (TCM), der tibetischen sowie der
indischen (Ayurveda). Dass TCM und Ayurveda exakte Wissenschaften
vergleichbar unserer westlichen sind, hat sich inzwischen auch in unserer
Kultur herumgesprochen. Unsere westlichen Wissenschaften sind noch
relativ jung – die asiatischen & indischen
schöpfen aus
einem Erfahrungsschatz von Tausenden von Jahren überlieferter
Erfahrungswerte. Durch meine Affinität zu Indien hatte ich
mich für eine Ausbildung in ayurvedischer Ernährung
entschieden.
Im
Vergleich zu unserer Wissenschaft untersucht
Ayurveda diese Welt nicht durch die Grundbausteine der
Moleküle & Atome sondern durch die Manifestation der
fünf
Elementarkräfte Erde, Wasser, Feuer, Luft und Raum, wobei Erde
& Wasser und Luft & Raum die Tendenz haben sich
zusammen zu
schließen. Daraus entstehen die biologischen Grundkräfte
Kapha,
Pitta & Vata – Kapha ist die Verbindung der Elemente
Erde
& Wasser und bedeutet übersetzt Schleim –
Pitta ist das
Element Feuer (mit ganz wenig Wasser) und heißt übersetzt
Feuer
– Vata ist die Kombi aus Luft & Raum und bedeutet
Wind.
Kapha, Pitta & Vata sind biologische Grundkräfte
&
regulieren alle Lebensvorgänge. Die ayurvedische Unterteilung
unserer physischen Welt in diese drei Grundkräfte entspricht
der
Entwicklung des menschlichen Embryos – aus der befruchteten
Eizelle entstehen nach wenigen Tagen drei Keimblätter, aus
denen
sich alle Organe & Körpergewebe entwickeln –
und jedes
Keimblatt lässt jeweils nur ganz bestimmte
Körperteile
entstehen, die das ganze Menschenleben ihre besondere Beziehung
zueinander behalten.
Im Mutterleib legt sich die Grundkonstitution
des menschlichen Körpers fest – das ist die jeweils
ganz
persönliche Aufteilung der drei biologischen
Grundkräfte, die
in jedem Menschen ihr eigenes Gleichgewicht hat & die
für ihn
natürlich ist – ein gesunder Organismus ist stets
bemüht, die drei Körperkräfte wieder so
auszubalancieren,
wie es der individuellen Grundkonstitution entspricht.
Da
diese Grundkräfte die Bausteine unserer ganzen physischen Welt
sind,
entstehen unsere Nahrungsmittel & unsere Umwelt auch aus ihnen und
wir
können durch unpassendes Essen oder Lebenswandel das
Gleichgewicht unserer Grundkonstitution durcheinander bringen oder eben umgekehrt ein
bereits eingetretenes Ungleichgewicht durch zu uns passende Nahrung
& Lebenswandel wieder ausgleichen. Die Stärke unserer
Verdauungskraft wird z. B. durch unsere Grundkonstitution vorgegeben
– und damit auch das für uns sinnvollste
Ess-Verhalten &
welche Nahrungsmittel wir am leichtesten verstoffwechseln
können
und die uns außerdem langfristig in unserem persönlichen
Idealgewicht einpendeln.
Wir
Menschen leben als kleine Energiefelder im großen Energiefeld unseres
Planeten –
und unser Planet lebt in Rythmen wie z. B. Tag & Nacht, die Tages-
& Jahreszeiten etc – das große Energiefeld der Erde
ist
dominanter als unser kleines und daher ist es für uns
sinnvoll,
uns in Einklang mit ihren Rythmen zu bringen, um unserem Organismus seine
Arbeit zu erleichtern.
Ayurvedische
Ernährung
wird der aktuellen Jahres- & Tageszeit und dem jeweiligen Klima
angepasst. Es werden nicht nur Nahrungsmittel sondern auch Trinkwasser,
Atemluft, private & berufliche Situation, psychischer &
körperlicher Zustand & die Verdauungskraft des
jeweiligen
Menschen etc miteinbezogen – Ayurveda beschäftigt
sich mit
dem Menschen in seiner Ganzheit.
Ayurvedische
Ernährung bedeutet nicht sich indisch zu ernähren
– sondern die ayurvedischen Prinzipien ins eigene Leben mit
einzubeziehen – mit den landwirtschaftlichen oder
Meeres-Produkten, die bei uns üblich sind und den
Geschmacks-Richtungen, an die wir gewöhnt sind & die
wir
mögen.
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